Ableitungs- und Zuleitungsrohre in der Wohngebäudeversicherung
Ableitungs- und Zuleitungsrohre in der Wohngebäudeversicherung – Was ist wirklich abgesichert?
Viele Hausbesitzer gehen davon aus, dass alle Wasserleitungen automatisch über die Wohngebäudeversicherung geschützt sind. Doch das ist ein Irrtum: In den meisten Tarifen sind nur Rohre innerhalb des Gebäudes versichert. Schäden an Ableitungs- und Zuleitungsrohren auf dem Grundstück oder außerhalb der Grundstücksgrenze sind oft nicht automatisch in den Schutz eingeschlossen.
Ableitungsrohre auf dem Grundstück – Wer zahlt bei Schäden?
Auch wenn sich Ableitungsrohre außerhalb des Gebäudes befinden, können sie dennoch beschädigt werden – etwa durch:
- Wurzeleinwuchs, der die Rohre „sprengt“ und den Abfluss blockiert.
- Rohrbrüche unter Terrassen oder Einfahrten, die aufwendige und teure Reparaturen erfordern.
Solche Schäden sind in vielen Standardtarifen nicht enthalten. Das bedeutet, dass die Kosten für die Reparatur und eventuelle Erdarbeiten im Schadenfall selbst getragen werden müssen – es sei denn, es wurde ein zusätzlicher Schutz für Ableitungsrohre auf dem Grundstück vereinbart.
Ableitungsrohre außerhalb des Grundstücks – Ein unterschätztes Risiko
In vielen Gemeinden endet die Zuständigkeit für Abwasserrohre nicht an der Grundstücksgrenze. Das bedeutet:
- Hausbesitzer sind oft auch für die Rohre bis zum öffentlichen Hauptkanal verantwortlich.
- Immer mehr Kommunen übertragen die Unterhaltungs- und Reparaturpflicht auf die Eigentümer.
- Schäden an diesen Rohren können schnell teuer werden, insbesondere wenn Straßen oder Gehwege aufgebrochen werden müssen.
Da diese Kosten nicht von der Stadt oder Gemeinde übernommen werden, kann eine Versicherungslösung für Ableitungsrohre außerhalb des Grundstücks sinnvoll sein.
Zuleitungsrohre außerhalb des Grundstücks – Ein teures Problem im Schadenfall
Während die meisten Tarife Zuleitungsrohre innerhalb des Grundstücks noch absichern, endet der Versicherungsschutz oft an der Grundstücksgrenze. Doch ein Rohrbruch außerhalb des Grundstücks kann erhebliche Folgen und Kosten haben:
- Unterspülung von Gehwegen oder Straßen, wodurch Schäden an der Infrastruktur entstehen.
- Aufwendige Notfallreparaturen, die häufig mit Zuschlägen für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeiten verbunden sind.
Da viele Gemeinden die Verantwortung für diese Leitungen auf die Eigentümer übertragen, kann es sinnvoll sein, eine Zusatzversicherung für Zuleitungs- und Ableitungsrohre außerhalb des Grundstücks abzuschließen.
Warum lohnt sich ein erweiterter Schutz für Rohre?
💡 Was Du prüfen solltest:
- Sind Ableitungs- und Zuleitungsrohre in der Wohngebäudeversicherung enthalten?
- Gilt der Schutz nur auf dem Grundstück oder auch außerhalb der Grundstücksgrenze?
- Gibt es eine Höchstgrenze für die Erstattung der Reparaturkosten?
Fazit
Nicht alle Wasserrohre sind durch die Wohngebäudeversicherung geschützt. Besonders Rohre außerhalb des Gebäudes können zu einer teuren Kostenfalle werden, wenn sie nicht speziell abgesichert sind. Wer sicherstellen möchte, dass auch Schäden an Ableitungs- und Zuleitungsrohren abgedeckt sind, sollte seinen Versicherungsschutz genau prüfen und gegebenenfalls erweitern.
Ein zusätzlicher Schutz kann im Ernstfall hohe finanzielle Belastungen verhindern und unerwartete Kosten vermeiden.