Aufräumungs-, Abbruch-, Bewegungs- und Schutzkosten in der Wohngebäudeversicherung
Aufräumungs-, Abbruch-, Bewegungs- und Schutzkosten in der Wohngebäudeversicherung – Welche Kosten sind gedeckt?
Ein Gebäudeschaden ist oft mit hohen Kosten verbunden – nicht nur für die Reparatur oder den Wiederaufbau, sondern auch für Aufräumungs- und Sicherungsmaßnahmen. Diese Zusatzkosten können schnell erhebliche Summen erreichen, weshalb viele Wohngebäudeversicherungen entsprechende Deckungserweiterungen beinhalten.
Doch was genau ist darunter zu verstehen, und welche Kosten übernimmt die Versicherung?
Aufräumungs- und Abbruchkosten
Nach einem schweren Schaden am Gebäude müssen oft zerstörte Gebäudeteile entfernt werden, um eine sichere Wiederherstellung zu ermöglichen. Dazu gehören:
- Das Abtragen beschädigter Wände und Dächer nach einem Brand, Sturm oder Wasserschaden.
- Die Entsorgung des Schutts, die besonders teuer sein kann, wenn der Abfall als Sondermüll eingestuft wird – etwa bei verbrannten Baumaterialien nach einem Brand oder asbesthaltigen Baustoffen.
- Der Einsatz von Schwerlastfahrzeugen, falls große Mengen an Trümmern abtransportiert werden müssen.
Die Kosten für diese Arbeiten können schnell fünfstellige Beträge erreichen. Ohne entsprechende Absicherung könnte der Versicherungsnehmer auf einem großen Teil dieser Kosten sitzen bleiben.
Bewegungs- und Schutzkosten
Neben der eigentlichen Schadensbeseitigung gibt es oft Situationen, in denen Einrichtungsgegenstände oder Bauteile entfernt, bewegt oder geschützt werden müssen, um den Schaden zu beheben oder Reparaturen durchführen zu können. Beispiele dafür sind:
- Die Demontage einer Einbauküche, um an ein geplatztes Wasserrohr in der Wand zu gelangen.
- Das Versetzen von Möbeln und Geräten, wenn Fußböden oder Wände trockengelegt werden müssen.
- Temporäre Schutzmaßnahmen für noch intakte Gebäudeteile, etwa durch das Abdecken von beschädigten Dächern, um Folgeschäden durch Witterungseinflüsse zu verhindern.
Gibt es Begrenzungen in der Versicherung?
Obwohl diese Klauseln in vielen Wohngebäudeversicherungen enthalten sind, gibt es oft Deckelungen. Diese legen fest, bis zu welchem Betrag oder Prozentsatz der Versicherungssumme die Versicherung die Kosten übernimmt. Einige Versicherer haben pauschale Obergrenzen, andere staffeln die Erstattung nach der Art des Schadens.
Ein genauer Blick in die Versicherungsbedingungen ist daher empfehlenswert. Besonders in Regionen mit einem hohen Risiko für Naturkatastrophen, wie Stürme oder Überschwemmungen, kann eine erweiterte Absicherung sinnvoll sein.
Fazit
Zusatzkosten nach einem Gebäudeschaden werden oft unterschätzt. Während viele Hausbesitzer sich um die Kosten für den eigentlichen Wiederaufbau sorgen, können Aufräumungs-, Abbruch-, Bewegungs- und Schutzkosten eine unerwartet große finanzielle Belastung darstellen. Eine umfassende Wohngebäudeversicherung, die diese Kosten angemessen abdeckt, ist daher essenziell.
Wer sichergehen möchte, dass er im Ernstfall nicht auf hohen Zusatzkosten sitzen bleibt, sollte seine Police regelmäßig prüfen und gegebenenfalls anpassen.